Günther Hornig (1937–2016) zählt mit seinem vielfältigen Œuvre zu den anregenden Positionen einer abstrakten Kunst in Dresden. Bereits in den 1960er-Jahren experimentierte er mit informellen, teilweise konkreten künstlerischen Formensprachen. Durch seriell erarbeitete Schichtungen und Reihungen setzte Günther Hornig Strukturen in dialogische Beziehungen, bestimmt von Ordnung und Chaos, Aufbau und Zerstörung. Der Einfluss einzelner Material- und Farbsegmente auf ganze Gefüge sowie die unaufhörliche Suche nach einer Gleichzeitigkeit der Gegensätze sind zentrale Anliegen in seinem Werk, das Collagen, Materialbilder, Gemälde und Objekte umfasst. Die ästhetische Beschäftigung mit Raum, seiner Begrenzung und darin möglichen Interaktionen sowie Erscheinungen ist bei Günther Hornig gleichzeitig auch eine Infragestellung von gesellschaftlichen und politischen Rahmenbedingungen.