Torkild Hinrichsen
Thüringen - Das gläserne Paradies
Die Tradition der Herstellung von gläsernem Christbaumschmuck in der Art von Lauscha
Hrsg. vom Altonaer Museum - Norddeutsches Landesmuseum
160 S., 193 schwarzweiße und 80 farbige Abb., 3 Musterblattabb., br.
Altonaer Museum
Euro 6,00
ISBN 978-3-927637-29-0
Immer zu Weihnachten wird in vielen Familien der Weihnachtsbaum mit Baumschmuck aus Glas verfeinert. Der Glanz, der dann von Kinderaugen ausgeht, erstrahlt in diesem Christbaumschmuck wider. Waren es doch vor ca. 150 Jahren geschickte und fleißige Hände Lauschaer Glashersteller, die uns seither diese schönen Augenblicke alljährlich ermöglichen. Mit der Herstellung und Veredelung der Christbaumkugel ist jedoch das Schaffen Lauschaer Glaskunst bei weitem nicht erschöpft. Die verschiedenen Figuren und Gefäße – Baumspitzen, Zapfen, Vögel, Engel, ja selbst Glasaugen für Menschen uund Puppen werden gefertigt – haben in alller Welt ihre Freunde und Sammler gefunden. Die Geschichte Lauschas ist eine 400-jährige Geschichte über und vom Glas. Im Spiegelbild des Schaffens Lauschaer Generationen mit dem zerbrechlichen Werkstoff zeigt sich, zu welcher Perfektion im künstlerischen Ausdruck die Lauschaer Glasmacher, Glasbläser und Glaskünstler in der Lage waren und sind.
Das Stadtbild Lauschas als der Wiege des Christbaumschmucks ist auch heute noch von diesem Handwerk geprägt. Unter welch schwierigen Bedingungen die Kunstwerke aus Glas früher entstanden sind und auch heute noch entstehen, wird aus Sicht der Einheimischen geschildert. Eindrucksvoll beschreiben sie, wie Wohnzimmer zu Produktionsstätten wurden und Väter die Kunst an ihre Söhne weitergaben. Dieser mit der Region so eng verwurzelte Beruf wurde und wird jedoch von Existenzängsten überschattet, da die Konkurrenz insbesondere durch die Globalisierung für die Familienbetriebe deutlich spürbar ist.