Andreas Klinger, Der Gothaer Fürstenstaat
Herrschaft, Konfession und Dynastie unter Herzog Ernst dem Frommen
Historische Studien Nr. 469
399 Seiten, gebunden
Euro 56,–
ISBN
978-3-7868-1469-6
Matthiesen Verlag
Das 1640 aus einer Erbteilung hervorgegangene Herzogtum Gotha durchlief
unter seinem ersten Herzog Ernst dem Frommen einen hauptsächlich von der
Landesherrschaft gesteuerten Verstaatlichungsprozess, der das
willkürlich zusammengestellte, kaum arrondierte Territorium zu einem
fest gefügten Fürstenstaat formte. Die Studie untersucht die fürstliche
Politik der ersten beiden Jahrzehnte, die sich vor allem mit der
Errichtung stark zentralisierter Verwaltungsstrukturen, dem Schlossbau
und der Residenzbildung, den Reformbemühungen um Kirche und Schule,
sozialpolitischen Interventionen sowie massiven
Disziplinierungsabsichten gegenüber den Untertanen vorrangig auf den
inneren Staatsaufbau konzentrierte. Die Gothaer Staatsbildung war bis
weit in das 18. Jahrhundert hinein regional strukturprägend. Der
gothaische Rat Veit Ludwig von Seckendorff setzte mit seinem "Teutschen
Fürstenstaat" dieser Form kleinstaatlicher Fürstenherrschaft ein bis
heute bekanntes Denkmal.