Komische und kuriose Dinge erzählt Walter Rothenburg in seinen
>Hamburger Geschichten<. Ob es sich um Hein Lögens Ritt auf dem
Walfisch handelt, um die menschlich-allzumenschlichen Erfahrungen des
Kapitäns Plinkeroog oder um die seltsamen Ideen von Hannes Laatz, den
Umsatz seiner Hafenwirtschaft zu steigern: immer weist die
phantasievolle und humorige Art den Verfasser als Kenner der Menschen an
der Wasserkante aus. Und wenn Walter Rothenburg, der den Hamburgern so
viele und schöne Lieder wie >Fohr mi mol röber<, >An de Eck von
de Steenstroot<, >An de Alster, an de Elbe, an de Bill< bis
hin zu >Junge, komm bald wieder< und >So ein Tag, so
wunderschön wie heute< geschenkt hat, auch nicht wie Hein Lögen auf
einem Walfisch geritten ist, so ist er doch selber einst zur See
gefahren. Er kennt die Sehnsucht, die den Fliegenwirt und seinen Portier
dazu treibt, noch einmal auf große Fahrt zu gehen. Er weiß auch, wie
>plietsch< die Hamburger rund um die >Fähre VII< sein
können. Die Geschichten vom Pump-Baron, vom Napoleon von St. Pauli und
von dem alten Käpt'n, der so gern einen Streit vom Zaune bricht,
verraten es. Sie alle schummeln ein wenig und nehmen es mit der Wahrheit
nicht so genau. Und deshalb ist es nicht weiter verwunderlich, wenn
Hein Lögen feststellt: Was wirklich wahr ist, wird nicht geglaubt. Und
was geglaubt wird, ist meistens nicht wahr.